Maison en Ventoux
Reiseinformationen
Villes sur Auzon liegt knapp 20 km östlich von Carpentras, einer kleineren provenzalischen Stadt, die für ihren sehr schönen und großen Wochenmarkt weithin bekannt ist. Carpentras ist seinerseits gute 20 km in nordöstlicher Richtung von Avignon bzw. südöstlich von Orange entfernt. Bereits von diesen Städten aus kann man den markanten "Götterthron" der Provence, den Mont Ventoux ausmachen, in Carpentras ist man ihm schon recht nahe gekommen, doch von Villes sur Auzon aus dominiert er den Blick nach Norden in seiner ganzen Pracht. Während sich von hier aus nach Westen das ebene Rhonetal auftut, schließt sich nach Osten und Süden hügelige Landschaft an. Wenige Kilometer weiter südlich kann man den Luberon ausmachen, einen gut 500 m hohen, sich von Ost nach West erstreckenden Gebirgszug, der die nach ihm benannte Region vom Ventoux-Gebiet abgrenzt.
Das Dorf Villes sur Auzon ist ein typisches französisches Dorf: es ist mit seinen etwas mehr als 1.000 Einwohner weder groß, noch wirklich klein, bietet seinen Bürgern aber alles, was man an Versorgung und zum angenehmen Leben benötigt. Trotz seiner attraktiven Lage blieb der Ort bislang vom großen Strom der Touristen weitgehend verschont, und so hat das normale Dorfleben der Einheimischen noch Bestand.
Viele der Einheimischen verdienen ihren Unterhalt vor Ort mit dem Anbau von Kirschen, Oliven und Wein, und entsprechend sind die umliegenden wirtschaftlichen Flächen davon geprägt. Selbst im tiefsten Winter erscheint die Landschaft noch lebendig, denn die Olivenbäume behalten ihre Blätter das ganze Jahr über und auch viele andere Pflanzen tragen ihre welken Blätter weit bis in den Januar hinein. In dieser Zeit sind die Nächte hier oft kalt und ab und an kann sogar Schnee fallen und für kurze Zeit liegen bleiben. Die Tage jedoch sind oft überraschend warm und nicht selten kommt es vor, dass man sich an der frischen Luft ohne Jacke aufhalten oder zum Mittag sogar draußen grillen kann, denn die Sonne hat hier das ganze Jahr über Kraft. Triste, graue Tage sind auch im Winter in der Provence nicht häufig.
Im Frühling, der im März die Blüten der Kirschbäume zum Strahlen bringt, erwacht das Leben auch auf den Straßen. Die kurze Zeit, in der sich die Franzosen in ihre Häuser zurückziehen und sich gegenseitig zum Essen und Plausch einladen, sind vorüber und schnell vergessen. Nun sitzt man wieder draußen, trifft sich auf Festen, arbeitet auf den Feldern oder vergnügt sich beim allgegenwärtigen Boulespiel. Vor allem aber sieht man nun wieder die Radfahrer, deren Begeisterung für diesen Sport keine Grenzen zu kennen scheint und die nun wieder zu Scharen zu ihren Trainings- oder Ausflugsrouten aufbrechen. Schon früh morgens begegnet man den ersten von ihnen, die sie die noch frisch-feuchte Luft nicht scheuen, doch auch durch die Hitze des Mittags – und hier kann es im Frühjahr schon mal an die dreißig Grad warm werden – ist ihrem Eifer keine Grenzen gesetzt. Das Mont Ventoux-Gebiet ist für Radfahrer, die nach der Winterpause möglichst schnell wieder zu alter Kondition zu gelangen, wohl das beliebteste Frühjahrsreiseziel auf dem Festland.
Mit Beginn des Junis steigen die Temperaturen in sommerliche Höhe. Jetzt zirpen die Grillen den ganzen Tag über und bis tief in die Nacht und das Land riecht nach Kräutern und Lavendel. Morgens herrscht Betriebsamkeit auf den Wegen und Plätzen, denn wer die Sommertage kennt, der weiß, dass gegen Mittag die 35 Grad leicht überschritten werden können, und dann will man lieber einen Platz im Schatten genießen, als sich mit Einkäufen und Erledigungen abmühen zu müssen. Die vielen Brunnen in den Dörfern sind in diesen Monaten so manchem ein willkommener Anlass zum Innehalten und zum Abkühlen.
Doch dies ist auch die Zeit der vielen Feste, der langen und genussvollen Nächte. Wie immer in Frankreich steht gutes Essen und roter Wein im Mittelpunkt der Zusammenkünfte, doch anschließend wird viel miteinander gesprochen und oft gestenreich diskutiert, ehe die ortsansässigen Gruppen beginnen, ihre Musik zu spielen. Feste hier sind gemeinsame Erlebnisse, die jeden vereinnahmen, von wo auch immer man stammt. Man lacht und singt miteinander, aber man betrinkt sich nicht – und wenn doch, dann zieht man sich ruhig zurück.
Im Spätsommer – zumeist bis Mitte Septermber –, wenn die Temperaturen allmählich wieder zurückgehen, wird der Wein gelesen. Die Weinbauern lassen sich während der Lese gern bei der Arbeit zusehen und spendieren einem öfter ganze Traubenstände zum direkten Verzehr. Um diese Zeit werden von der Cooperative auch Weinbergwanderungen und Kutschfahrten preiswert angeboten. Während der Ausflüge wird einem der Weinanbau auf den unterschiedlichen Böden und das Leben der Bauern in der Region auf französisch oder englisch erklärt und abschließend gibt es für alle noch verschiedene Weine und dazu passend ausgesuchte Käsesorten.
Versorgung
In Villes sur Auzon gibt es zwei Supermärkte, in denen die Grundversorgung gesichert werden kann. Außerdem hat der Ort seine eigene Wein-Kooperative (am Ortsausgang Richtung Carpentras). Hier können Sie guten Wein zu sehr günstigen Preisen direkt aus dem Fass oder natürlich auch in Flaschen erstehen.
Auch für eine gute Restauration ist in Villes sur Auzon gesorgt: Ob schmackhafte Pizza bei Don Camillo oder Petit Jeannot, gute oder gehobene französische Küche im P'tits Bonheurs, Ferme du Pezet bzw. in La Nesque, hier kommt man auf seine Kosten. In allen Restaurants sitzt man üblicherweise draußen und genießt die lauen Abende. Scheuen Sie sich nicht, auch die Menues zu wählen - es gibt immer verschiedene Preiskategorien mit zwei oder drei Gängen, und Sie können bei jedem Menue üblicherweise je Gang zwischen zwei bis drei Alternativen aussuchen.
Für größere Einkäufe empfiehlt es sich aber, nach Carpentras zu fahren. Dort erhält man im Intermarché oder im LecLerc praktisch alles, was man zum Leben benötigt. Es empfiehlt sich auch, dort zu tanken, da das Benzin dort erheblich günstiger ist als an den Markentankstellen. Eine Anfahrskizze können Sie sich hier
herunterladen.
Aktivitäten
Überlegen Sie sich vor Ihrer Reise gut, ob Sie auf die Mitnahme von Fahrrädern verzichten wollen, denn hier ist das Paradies der Radfahrer! Mit dem Fahrrad können Sie hier unendlich viele Routen abfahren und in aller Ruhe die Natur und die vielen Kleinigkeiten am Wegesrand genießen. Viele nutzen das Rad, um Ausflüge von Ort zu Ort zu machen und irgendwo in ein Cafe oder ein Restaurant einzukehren, andere nutzen das Rad als Sportgerät und suchen sich die reizvollen Anstiege an den Dentellen, den Col de Murs oder gar den Mont Ventoux als Herausforderung.
Auf jeden Fall sollten Sie sich die Nesque ansehen. Auch hier bietet sich das Fahrrad an: die zwanzig Kilometer lange Schlucht bietet so viele reizvolle Ausblicke, dass es schade ist, die Route zu schnell an sich vorbeirasen zu lassen. Die Gegend eignet sich auch hervorragend zum Wandern. Auf verschiedenen Routen eröffnen sich immer wieder tolle Blicke auf den Mount Ventoux und seine Umgebung. Im Haus liegen Wanderkarten sowie Wanderführer (allerdings auf französisch) bereit, in denen hauptsächlich Rundwege von verschiedenen Ausgangpunkten zur Erkundung der Umgebung beschrieben werden.
Im Ort selbst gibt es neben einem Spielplatz und einem Freibad Plätze zum Fußball- und Tennisspielen.
Badeseen
Inmitten der Weinberge der Terra Ventoux liegt der Badesee Plan d’Eau. Der kürzeste Weg dorthin führt über die schmalen Wege Richtung Nordwesten des Dorfes (Richtung Flassan und dann links halten), leichter erreichen Sie ihn aber über die Straße nach Carpentras. Nach etwa 5 km, kurz vor Moimoron biegt man rechts in eine von Zypressen gesäumte Straße nach Flassan, die aus Richtung Carpentras auch mit Plan d’Eau ausgeschildert ist. Im Weiteren muss man nur noch den Schildern folgen und erreicht den See dann etwa nach einem Kilometer.
Der Badesee wird von den Einheimischen gern genutzt, ist den meisten Touristen aber unbekannt. So trifft man hier vor allem Franzosen, die das Badevergnügen gern mit Picknick oder mit dem Boulespiel verbinden. Der entlang der einen Seite des Sees angelegte Badestrand bietet daher – vor allem in der Woche – ausreichend Platz, ansonsten findet sich ein solcher aber auch auf den Wiesen oder unter den Bäumen in der zweiten Reihe. Hier gibt es darüber hinaus ein Restaurant sowie das Ventoux aventure*, einen nicht ganz preiswerten Klettergarten.
Der See selbst hat sehr schönes, grünes Wasser und wird auf der dem Strand gegenüber liegenden Seite von Schilf umwachsen. Enten teilen sich das Nass wenig scheu mit den Menschen. Durch das sehr flache Ufer ist der See auf für kleine Kinder sehr schön, zumal allerorten mit kleinen Schaufeln Gräben gezogen und kleine Wälle aufgeschüttet werden.
Der See ist dafür bekannt, dass er von den Nutzenden sauber gehalten wird. Grillen und offenes Feuer ist dort ausdrücklich verboten. Zuwiderhandlungen werden empfindlich bestraft.
Ein zweiter bekannter Badesee ist der Lac du Paty, der unweit von Caromb inmitten einer unbesiedelten Hügellandschaft liegt. Hierhin sollten Sie aufgrund der Entfernung mit dem Auto fahren. Das Wasser des kleinen Stausees ist sehr schön, wie auch die Umgebung um den See herum. Ein kleines Strandrestaurant bietet Erfrischungen und Snacks, ansonsten ist die Gegend frei von Bebauung. Für das Baden mit nicht schwimmfähigen Kindern ist der See jedoch nur bedingt geeignet, da das Gelände im Wasser recht schnell abfällt, so dass man nur auf einem vergleichsweise schmalen Bereich stehen kann.
Ärztliche Versorgung
Dr. Nadra ist in der Route de Flassan zu finden. Er ist praktischer Arzt, sehr freundlich und spricht sehr gut englisch. In französischen Praxen sind Anmeldungen nicht üblich, man setzt sich einfach ins Wartezimmer und folgt dem Aufruf des Arztes, wenn man an der Reihe ist. Wie allgemein bei Auslandsarztbesuchen ist die Rechnung direkt zu bezahlen und diese später in Deutschland zum Ausgleich an die Krankenkasse zu senden.
Alle gängigen Notrufnummern finden sich im Haus.
Lage des Ferienhauses
In der Nähe des Sportplatzes in 84570 Villes sur Auzon, Frankreich
